Die Energiewende braucht mehr als nur einen Jahrhundertsommer

Die EU-Länder haben in diesem Jahr bereits jetzt die Marke von 100 Milliarden Kilowattstunden Solarstromerzeugung überschritten. Dabei ist die Stromerzeugung aus Solarkraftwerken in diesem Jahr auf etwa 113 Milliarden Kilowattstunden gestiegen.

Mit dieser Leistung könnten wir rein rechnerisch Griechenland und Portugal ein Jahr lang mit Solarstrom versorgen. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt noch 104 Milliarden Kilowattstunden.

Diese außergewöhnliche Leistung bei der Photovoltaik hängt natürlich auch mit dem langen Sommer zusammen. Obwohl diese Zahlen auf den ersten Blick einen Erfolg vermitteln, reichen sie leider nicht aus, um die Energiewende zu vollziehen.

Die Mitgliedsländer der EU müssten die 100-Milliarden-Marke viel früher erreichen, damit die Stromerzeugung komplett auf Erneuerbare Energien umgestellt werden könnte. Denn nicht nur das Wetter spielt eine Rolle, auch die Leistung, mit der die Sonnenenergie eingefangen, umgewandelt und gespeichert wird.

Leider ist die EU an diesem Punkt nicht vorbildlich. Die meisten Regierungen der Mitgliedsländer bremsen den Zubau der Photovoltaik politisch aus, wann immer sie die Gelegenheit dazu erhalten. Die Investitionen in die Erneuerbaren sinken seit dem Jahr 2011, während sie im Rest der Welt steigen oder zumindest stagnieren.

Wir leben in Europa von der Substanz. Deutschland liegt in Europa zwar immer noch – absolut und auch relativ zur Einwohnerzahl – auf Platz 1. Insgesamt reichen diese Zahlen aber einfach nicht aus. Die europäischen Regierungen müssen sich alle noch viel mehr engagieren.